
Der Abschied von unserem kleinen Doppelzimmer-Häuschen in der Hippie-Herberge ist so herzlich, wie schon der Empfang gestern und auch die Sonne begrüßt uns heute morgen warm und weich ☀️
Bis auf Ilvy und Clara, zwei junge Mädels aus Norddeutschland, denen wir schon mehrfach begegnet sind, sind alle anderen Pilger bereits unterwegs. Das gibt uns wieder einmal die wunderbare Gelegenheit ins Gespräch zu kommen und es ist toll, die beiden ein kleines bisschen näher kennenzulernen ☺️
Die Strecke ist nahezu gleich geblieben und verläuft genauso unverändert und schnurstracks geradeaus wie gestern 😂 (Meseta, wir kommen).
Heute sind wir extrem früh am Ziel. Wir halten die Etappe aus zweierlei Gründen kurz. Zum einen weil wir die Meseta nicht in der zweiten Tageshälfte gehen wollen und zum anderen ist es uns ein Anliegen im Kloster Santa Maria in Carrión de los Condes zu übernachten.
Hier angekommen sind wir gespannt auf die Pilgerrunde, die Pilgermesse und den Pilgersegen am Ende der Messe. Im Anschluss daran wird das gemeinsame Abendessen stattfinden. Es ist anders als sonst, denn das Essen kann nicht bezahlt werden, sondern jeder der kann und mag, steuert etwas dazu bei.
Die Pilgerrunde ist nicht in Worte zu fassen. Erst dachte ich, naja, jeder erzählt so ein bisschen was der persönliche Grund ist auf den Camino zu gehen, irgendwie war es so und trotzdem doch weit gefehlt. Diese Runde ist so außergewöhnlich und emotional, dass ich nicht schreiben kann, was hier gerade passiert.
Unglaublich.
Am Ende der Messe bekommen wir Pilger gemeinsam und jeder einzeln den Segen für den weiteren Weg auf dem Camino und darüber hinaus. Und in der Sakristei (in der sich der Pfarrer parallel aus seinem Gewand schält 😆) gibt es dann auch noch in andächtiger Runde für jeden einen Pilgerstempel ins Credencial. Sehr besonders.
In einer Runde von insgesamt 30 Pilgern und 5 Hospitaleros essen wir gemeinschaftlich ganz einfach aber sooo lecker.
In dieser Herberge Unterschlupf zu finden, mit der Energie und dem Segen im Gepäck kann es dann morgen getrost auf den Weg durch die Meseta gehen.
Fazit des Tages: Der Segen kann manchmal ein Segen sein 😉
Buen Camino 🙏🏼
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