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  • AutorenbildBirgit Krückeberg

Manchmal ist es gut, wenn man nicht allzu weit nach vorne gucken kann…


Ich glaube heute bin ich zum ersten Mal so richtig gepilgert 🤔


Schon gleich beim Start merke ich mein Schienbein ⚡️⚡️🔥🔥😣😢😫😰😰😰

Auf dem ersten Kilometer kullern mir bereits die Tränen über die Wangen.

Es sticht ins Bein und ins Herz 😞

Ich weiß nicht, was von beidem mehr weh tut. Das Bein oder die aufkommende Sorge womöglich nicht weitergehen zu können.


Erstmal anhalten und durchatmen 😮‍💨.

Dann Beruhigen 🧘🏻‍♀️.

Danach Tempo raus, und zwar sofort und drastisch!! ⏩️ 🫷‼️


Mit 0,5 km pro Stunde geht es weiter. Schneller geht es gerade nicht. Ganz bewusst mache ich jeden einzelnen Schritt. So geht’s.


Von recht und links der Strecke bekomme ich wenig mit. Der Blick nach unten auf den Weg, direkt vor die Füße gibt wenig her, aber auch um uns herum ist nicht viel zu sehen.



Nachdem die Sonne den Nebel vertreibt, müssen wir leider erneut feststellen, dass die Straße schon wieder GERADEAUS geht 😳😩😫. Ich weiß nicht wer behauptet hat, die Meseta sei mit 18 km lang öde und frustrierend. Die Meseta ist die spanische Hochebene und diese 18 km ist mir ein kurzer Teil davon. Die letzten drei Tage waren öde und frustrierend, Das geht Kopftechnisch langsam an‘s Gemüt (mit Schmerzen gleich doppelt, da das langsame Gehen das Ganze noch mehr in die Länge zieht).



Mathias, eher ein gewohnter Schnellläufer, erträgt klaglos mein heutiges Tempo. 2,5 km/h sind sonst nicht sein Ding aber er mag mich mit meinem Leid ungern alleine lassen und findet nach einiger Zeit der Eingewöhnung sogar Spaß den Straßenrand zu beobachten (90% der heutigen Bilder sind von ihm). Er nennt es Entschleunigung 😇


Trotz aller Langsamkeit erreichen wir am Nachmittag das heutige Ziel. Dieser Tag, mit wenig Ablenkung im Außen, mit so manchen Stoßgebet und dem dauerhaft bewussten und meditativem Gang gleicht vermutlich mehr dem eigentlichen, früheren Pilgern als jeder andere Tag bisher.



P.S. Meinem Bein geht es heute Abend viel besser.


Fazit des Tages: Achtsames Gehen, wenig drumherum, innere Einkehr und jeder einzelne Schritt mit Bewusstsein - das ist vermutlich echtes Pilgern.

Buen Camino 🥾🥾

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