Das FrĂŒhstĂŒck in der Herberge ist rudimentĂ€r, doch die Unterhaltung dafĂŒr umso ĂŒberraschender.
Zwei Herren, auf den ersten Blick eher etwas mĂŒrrisch wirkend, entpuppen sich als Ă€uĂerst nette deutsche Radler, die aktuell auch auf dem Camino unterwegs sind, diesen aber nur fahren, weil er sich mit der Radstrecke Euro 1, der vom Nordcap (Norwegen) bis nach Lissabon geht, sich hier mit dem Jakobsweg ĂŒberschneidet. Unglaublich was fĂŒr Geschichten und Menschen uns auf dem Camino begegnen - unerwartet und wieder einmal wundervoll đ
Die heutige Etappe fĂŒhrt nach Burgos. Der Einlauf ist bekannt als lang, zĂ€h und ziemlich hĂ€sslich. Doch es gibt eine alte Ausweichroute, die nehmen wir und sind begeistert. Wunderschön laufen wir (anstatt auf der Autotrasse um den Flughafen herum) begeistert ĂŒber Feldwege und Pfade an einem FlĂŒsschen entlang - dieser Weg ist wunderschön und geht so bezaubernd, fast bis direkt vor die Kathedrale.
Hier herrscht so ein extremer Andrang von Touristen und Besuchern, dass wir unser Vorhaben, eine FĂŒhrung zu buchen, prompt ĂŒber Bord werfen.
Nach einem kurzen Gang durch die Stadt und einer Pause bei Kaffee und Kuchen entscheiden wir uns weiter zu gehen und nicht in Burgos zu bleiben.
Als wir aus der Stadt hinauslaufen fĂ€llt mir auf, wir haben ja noch gar keinen Pilgerstempel von Burgos đ± - das geht ja gar nicht.
Etwas enttĂ€uscht und fast ein bisschen trotzig stapfe ich durch die StraĂen und schaue in jede Bar und rĂŒttle an jeder verschlossenen KirchentĂŒr.
Ich möchte einen Stempel! đ
Doch scheinbar ist nichts zu machen. Einen Stempel gibt es fĂŒr uns hier wohl nicht đ
Wie blöde, dass wir an der Kathedrale nicht daran gedacht und genug Geduld hatten. Ich bin fast, nein nicht nur fast, ich bin tatsÀchlich etwas enttÀuscht.
Kurz vor den letzten HĂ€usern fĂŒhrt uns der geradeaus, doch eine tolle Kulisse lockt uns kurz in eine Seitengasse.
Und was sehen wir da?
Einen wunderschönen Garten, das Tor offen und darin eine winzig kleine Kapelle.
Der KĂŒster, der eigentlich gerade zusperren wollte, lĂ€d uns herzlich ein, fĂŒr unseren Pilgerpass noch einen Sello (Stempel) mitzunehmen. Ich kann es kaum glauben đUnglaublich đ Und ein total hĂŒbscher Stempel noch dazu.
Und es ist auch noch der letzte freie Platz im ersten Credencial.
Was ist dasfĂŒr eine FĂŒgung des Universums đ„°Danke đđŒ âš
Die restlichen 11 Kilometer bis zur heutigen Herberge sind ganz nett, ziehen sich zum Ende aber doch đźâđš
Die Belohnung ist ein zuckersĂŒĂes Doppelzimmer mit Bad, anstatt Stockbetten und Gemeinschaftsdusche - das gönnen wir uns heute - was fĂŒr ein Luxus đ€©
Fazit des Tages: wenn der Wunsch groĂ genug ist, dann geht er am Ende womöglich wirklich in ErfĂŒllung đđŒâš
Buen Camino đ«¶đŒ
Ach, wie schön! Gutes Wetter, unerwartet doch den Stempel erhalten und eine hĂŒbsche Unterkunft! Ich glaube , das habt ihr euch verdient! đđ«¶đŒđȘđŒ
A.