Eine Info zum Bild - findest du gaaaanz unten 👇 👣
Heute dürfen wir uns zwischen zwei Wegen entscheiden. Der wunderschöne aber recht steile „Camino duro“ über den Berg oder den einfacheren und wenig schönen Weg entlang der Straße.
Nachdem es die ganze Nacht geregnet hat und immer noch nieselt, rät uns die Hospitalera dringend von der Bergstrecke ab. Sie ist toll aber bei Nässe zu gefährlich. Schade, ich hätte die Strapaze trotz Schienbein gerne auf mich genommen aber das Wetter hat entschieden 🌧️🤷🏻♀️
Die ersten 5km bis Villafranca führt uns der Weg noch durch die hübschen Weinberge.
Dort angekommen steuern wir das zweite Frühstück an 😊 ☕️ 🥧
Schon beim Ausziehen des Ponchos bemerkt Mathias wie durchgeschwitzt und groggy er von den wenigen Kilometern bereits ist.
Kurzes Überlegen 🤔
Von hier aus fährt ein Bus. Allerdings nur von hier und ohne Stopp nach Ambasmestas, unserem heutigen Ziel.
Nochmal überlegen 🤔.
Es regnet immernoch und es soll den ganzen Tag regnen, je später, desto mehr 🌧️💦💦💦
Ich bin froh, dass er der Vernunft folgt und über seinen Schatten 👻 springt und sich für den Bus entscheidet. Vielleicht hilft das Wetter bei der Entscheidung 🤷🏻♀️😉
So geht es für mich von hier aus alleine weiter.
Auch wenn es noch nicht allzu stark regnet bin ich voll ausgestattet und stapfe motiviert drauf los.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es nur an der Straße entlang geht 🛣️😕
Je nachdem wohin die Kamera zeigt (linkes Bild) könnte man meinen ich gehe durch den Wald 🌳 🌳🌳 doch einmal den Blickwinkel verändert seht ihr (Bild mitte und rechts), ich laufe den gaaaanzen Tag an der Straße entlang.
Naja, da der Regen immer mehr zunimmt, senke ich auch immer mehr den Kopf und sehe dadurch eh wenig von der Umgebung. Mein heutiger Ausblick schaut deshalb zu 90% leider so aus:
Normalerweise treffen wir die Pilger immer wieder in den Cafes und Bars entlang des Weges, heute gibt es leider zu wenige davon, deshalb sehe ich sie häufiger unter den Autobahnbrücken, schutzsuchend vor den Wassermengen die vom Himmel fallen. Zum Glück ist es trotzdem warm und windstill, das macht es irgendwie erträglich.
Den Großteil der Strecke ist der Regen so stark, dass ich mich nicht mehr traue weitere Bilder zu machen, es ist einfach alles zu nass.
Apropos nass. Allmählich werden das auch meine Füße 🤔 🥾🥾.
Ob die Gamaschen bei der Menge an Regen vielleicht eher wie ein Trichter funktionieren??
Ich habe nach der Hälfte der Strecke das sichere Gefühl meine Schuhe sind voll, die Socken zum Auswringen und die Füße aufgeweicht und schwimmen. Egal, ich werde sie erst ausziehen wenn ich das Ziel erreicht habe. Also weiter.
Einmal das Fußbad ausgekippt und die Socken und Sohlen ausgequetscht komme ich in eine wunderschöne Herberge, in der Mathias mich schon freudig in Empfang nimmt 😊
Meine Schuhe, Sohlen und Socken dürfen zum Glück auf den Ofen.
Ein Stück hausgemachter Kuchen und eine leckere Tasse Kaffee runden den herzlichen Empfang ab.
Das tolle Ambiente und eine nette Gesellschaft wie auch die ruhige Atmosphäre hier in der von Dänen geführten Herberge versprechen einen schönen restlichen Tag und nachher ein vorzügliches gemeinsames Abendessen.
Und ein Wort zum allerersten Bild ganz oben:
Bedauerlicherweise gibt es heute kein Eis für mein Schienbein 😔. Leider gibt es auch hier in der Herberge kein Eis, somit musste das Kühlen heute etwas anders ausfallen.
Der Vorteil an dieser Variante, nicht nur das linke Schienbein ist schön frisch, sondern gleich beide Füße mit Unterschenkel bekommen ein Kneipp-Bad 😂 und passend dazu gibt es für Mathias (und mich) endlich die heiße Cola mit viiiel Ingwer 🫚 (danke für den Tipp, liebe Karen 🥰🙏🏼)
Fazit des Tages: Manchmal hilft Regen den Blick zu reduzieren 💦💦
Buen Camino 💦🌧️💦
Liebe Grüße von Sylvia und Uli aus Traunstein vom Chiemsee🤩 wir hatten das kurze Vergnügen, euch beide kennenzulernen und uns von eurem mutigen Schritt inspirieren zu lassen…
Dann hat also nun unser Ingwer doch noch sein Cola gefunden😂😂
Buen Camino weiterhin…
Die Art zu laufen, wie auf dem Video, hat auch etwas von Mantra. 💁🏼♀️