
Am Mittwoch erreichen wir Hanoi bei Dunkelheit (die beginnt hier bereits gegen 18 Uhr). Wir wollen hier ein paar Tage bleiben und haben keine Lust mehrfach umzuziehen, deshalb entscheiden wir uns dazu, nicht nur ein Zimmer, sondern ein kleines Apartment zu beziehen. Dieses zu finden überlassen wir dem Grab-Taxifahrer, der uns vor dem Haus absetzt, doch wo ist der Hauseingang?
Welche Überraschungen diese Unterkunft für uns bereit hält, findet ihr ausführlich in Mathias Bericht.
Hier seht ihr die Aussicht von unserem kleinen Balkon:
Nachdem wir trotz allem gut geschlafen haben und der Umzug in den 6. Stock vollendet ist, machen wir uns dann endlich auf den Weg in die Stadt. Wir beide, wie immer zu Fuß. Hier in Hanoi sind wir damit fast eine Seltenheit, denn hier wird entweder Auto oder Grab (Taxi) und natürlich Roller gefahren.
Was uns am Donnerstag, unserem ersten Tag bei Helligkeit, so alles vor die Augen kommt findet ihr hier. Apropos Augen, unser erstes Ziel ist ein kleines Optiker-Geschäft. Mathias hätte schon vor der Abreise im September eine neue Brille gebraucht, es aber nicht mehr rechtzeitig geschafft. Immer mal wieder (jedes Mal wenn ein weiterer Kratzer dazu kommt) denkt er über eine mögliche Lösung nach. Und dann findet er hier ein kleines Geschäft mit super guten Empfehlungen, welches wir direkt und als Erstes aufsuchen.
Ich kann es kaum glauben, auf Anhieb entdeckt er ein Gestell, welches ihm gefällt und der Service in diesem winzigen Geschäft der beiden jungen Frauen ist grandios und maximal professionell. Noch nie habe ich so eine gute Optiker-Beratung mitbekommen 🤓
Total glücklich, dass es klappt, die Gläser bis zu unserem Abreisetag fertig zu bekommen, werden es am Ende sogar Zwei 👓 👓
So, und nun aber zu den Aussichten, die uns beim Gang durch die Stadt so alle vor die Augen kommen:
Zu Fuß gehen, das sind wir ja inzwischen schon irgendwie gewohnt und trotzdem ist es immer wieder anstrengend durch Städte zu laufen. Wandern ist etwas ganz anderes. Wir haben heute schlappe 12 km im Stadtspaziergang hinter uns gebracht und fallen am Abend ganz schön platt ins Bett.
Auch am Freitag sind wir zu Fuß unterwegs. Man erlebt eine Stadt einfach anders wenn man sie durchläuft. Wir schauen uns die Zitadelle Thang Long an, finden den Flagtower und kommen am Mausoleum von Ho-Chi-Minh vorbei.
Kurz vor 11 Uhr kommen wir zur Trainstreet (oben Mitte). Hier geht es ziemlich wild zu. Am Bahnübergang herrscht endloses Gedränge. Achtung der Zug kommt 🚂🚃🚃🚃. Hier fährt der Zug so dicht an den Geschäften vorbei, dass kein Blatt mehr zwischen Gleise und Stühle passt, total verrückt.
Nachdem der Zug durchgefahren ist, stehen die unendlich vielen Besucher, die sich in den vielen Cafés getummelt haben fast alle auf und gehen ihrer Wege. Gut für uns, denn so haben wir freie Auswahl und setzen uns.
Nach einer Weile kommen wir durch Zufall (durch den Gockel auf der Schiene) mit dem Paar neben uns ins Gespräch. Er ist gebürtiger Vietnamese und lebt in Frankreich. Zum ersten Mal nach 65 Jahren ist er (heute mit seiner Tochter) nach Vietnam zurückgekehrt. Sie zeigen uns ein Bild wie er heute morgen an einem Platz vor einem Gebäude saß und das gleiche Bild vor 65 Jahren, als er genau an der selben Stelle als Kind mit seiner Familie gesessen hat. Er berichtet und zeigt uns Bilder von den Grabstätten seiner Eltern (Vater in Laos und Mutter in Vietnam). Wir sprechen über die Vergangenheit, die Geschichte Vietnams und was das alles mit einem macht. Ihm kullern die Tränen über die Wangen und meine Augen füllen sich genauso. Es ist nur eine kurze Unterhaltung und trotzdem, ist es eine so warme und herzliche Begegnung mit viel Herz und Emotion. Solche Begegnungen sind einfach toll.
Am Nachmittag treffen wir auf die St. Josepf Cathedral (eine Abbildung von Notre Dame 😉)
Beim abendlichen Heimweg kommen wir wieder einmal an etlichen Geschäften vorbei die diese farbigen Päckchen anbieten. Was ist das?

Ich frage an einem der vielen Geschäfte nach und staune, als der Ladeninhaber, ein älterer Herr uns in bestem Deutsch antwortet. Woher kann er so gut Deutsch? Selbststudium, sagt er. Es kommen doch auch deutsche Besucher, da möchte er sich auch mit uns unterhalten können 😃. Daraufhin folgt eine sehr herzliche und interessante Unterhaltung und am Ende packen 4 der Klebereisbällchen Banh Troi (eine berühmte vietnamesische Süßspeise) ein und nehmen Sie zum Probieren mit. Etwas ungewohnt aber lecker 😋
Nachdem wir seit einiger Zeit in den Ländern des Buddhismus unterwegs sind, haben wir nun auch endlich eine Gelegenheit gefunden ein Meditationsseminar zu besuchen. Wir sind schon sehr gespannt darauf.
Wir erfahren vieles über den Buddhismus und seine Lehre. Wir lernen bewusstes Atmen und meditatives Gehen, praktizieren QiGong und erhalten alle wichtigen Informationen zum Meditieren 🏯
Nachdem wir heute früh mit dem Taxi die weite Strecke zur Pagode gefahren sind entscheiden wir uns wieder einmal zu Fuß zu gehen. Der Rückweg führt uns am Ho Tay See entlang. Es heißt er sei die Seele der Stadt.
Am Abend wollen wir noch einmal in die Stadt zum Nachtmarkt. Er entpuppt sich zu einem ganz besonderen Spektakel. Hier wird ein Volksfest gefeiert (80 Jahre Gründung der vietnamesischen Volksarmee). Alles und jeder ist auf der Straße. Die sonst so vollen Straßen sind für Fahrzeuge gesperrt und überall gibt es Bühnen mit riesigem, lautem Musikspektakel. Große Ausstellungen über die Kriegszeit, die Besatzungszeit uvm. sind auf der Straße zu finden.
Völlig überwältigt von den vielen Eindrücken des heutigen Tages und der am Ende 17 km in den Beinen, fallen uns am Abend die Augen zu.
Sonntag. Wir schlafen erst einmal aus, starten heute später in den Tag und fahren mit einem Grab (Taxi) in den Süden der Stadt. Dort wollen wir zu einem Einkaufszentrum, der Vincom Mega Mall Royal City. Dort angekommen haut es uns fast um. Die Royal City ist ein riesiger Gebäude-Komplex. Das Besondere ist aber, die Mall selbst ist komplett unterirdisch. Die Gebäude die ihr hier seht, das ist nicht die Mall, die Geschäfte sind unten drunter.
Und heute scheint auch noch ein besonderes Ereignis stattzufinden. Schaut selbst 😳
Auch heute entscheiden wir uns, auch wenn es etliche Kilomenter sind, zu Fuß zurück zu gehen. Es ist immer wieder ein Erlebnis 😂
Auf dem Rückweg kommen wir noch einmal an der Trainstreet vorbei.
Am Abend zeigt sie sich noch einmal auf ganz besondere Weise.
Wie genau wir Weihnachten verbringen, das überlegen wir noch 🤔
Auf jeden Fall ist es ein ganz anderes Weihnachten für uns und es fühlt sich trotz der unendlich vielen tollen Eindrücke komisch an, nicht bei unseren Lieben zu Hause zu sein.
Wir wünschen euch allen ein wunderschönes und friedvolles Weihnachtsfest
🎄🎁🕯️🕯️🕯️🕯️❤️
Fazit der momentanen Zeit: Weihnachten in der Ferne ist für mich gar nicht einfach 🕯️
Buen Camino 🎄🎅🎁
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