Die Anden - ein ganz besonderes Highlight ⛰️☀️🏔️
- Birgit Krückeberg
- vor 12 Minuten
- 4 Min. Lesezeit

Von Arequipa aus nehmen wir wieder einmal den Bus 🚌. Wir fahren in Richtung Colca Canyon. Bis nach Cabanaconde, der Ort an dem wir übernachten, sind es gute 6 Stunden. Die Stunden sind hierbei nicht die Herausforderung, sondern diesmal ist es die Strecke.
Die Fahrt beginnt mit Verspätung , die Strecke selbst beginnt mit Stau. Soweit, sogut. Bis dahin ist alles ganz normal. Ab dann wird es weniger spaßig 😰 denn der Fahrer fährt einen ziemlich sportlichen Stil. Wohlfühlen kann ich mich leider nicht, doch wenn ich mich umschaue ist der Bus randvoll besetzt und die anderen Reisenden sitzen mit einer absoluten Entspanntheit, plappernd oder schlafend in ihren Sitzen.
Also, die haben scheinbar alle kein Problem damit und sind voll im Vertrauen. Ich schicke trotzdem besser mal ein kleines Stoßgebet ans Universum, verteile eine ganzen Menge positive Energie und lege vorsichtshalber immer wieder energetischen Schutz obendrauf, dann sollen wir wohl sicher das Ziel erreichen.
Trotz der sportlichen Fahrweise über die sich eng windenden Bergstraßen schauen wir ab und zu neugierig aus dem Fenster. Wir können einfach nicht wegschauen, denn es ist wieder einmal zum Staunen.
Bei Nacht kommen wir an und sind froh, dass wir das Ziel gut erreicht haben 🙏🏼.
Beim Abendessen werden wir zu Werner gesetzt, ein sympathischer Herr aus Wuppertal 😊 wie klein die Welt doch manchmal ist. Wir genießen eine tolle Unterhaltung und gehen zeitig schlafen, damit wir für die kommenden drei Tage fit sind.
Was steht uns in den kommenden drei Tagen bevor? Wir wollen wandern. Im Colca Canyon, einen der tiefsten Canyon unserer Erde. Und das soll unsere Strecke werden:

3 Tage - ca. 20 km Wegstrecke - 3.000 Höhenmeter.
Los geht’s an unserem Hotel. Zuerst laufen wir schon einmal prompt in die falsche Richtung 🤦🏻♀️. Einfach der Herde hinterher bis zum Marktplatz. Der ist ganz hübsch, doch gar nicht da wo wir hin wollen. Unser Einstieg ist auf der anderen Seite des Dorfes. Also wieder zurück und auf der anderen Seite über den Ortsausgang hinaus und immer weiter bergauf. Schon auf dem Weg in Richtung Einstieg sind wir von der Schönheit der Landschaft völlig begeistert. Und 30 Minuten später erreichen wir ihn dann doch noch, den Einstieg in den Canyon.
Unsere erste Etappe geht bis San Juan de Chuccho. Insgesamt sind es heute 12km Strecke mit etwa 1.100 Höhenmeter, relativ steil und nur abwärts. Dafür ist die Aussicht echt grandios 🏔️☀️😃
Der Abstieg ist anstrengend 😮💨 und heiß 🥵. Die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel und von Wind keine Spur. Trotz gut eingelaufener und super bequemer Schuhe schmerzen mir vom 6 stündigen bergab laufen ganz schön die Füße 👣 😣.
Trotzdem, wie ihr auf dem letzten Bild bei unserer Ankunft erkennen könnt, die Freude überwiegt 😊
Jetzt gönnen wir uns eine Pause 😊 . Wer hätte es gedacht - mit einer (leider) kalten 🥶 Dusche aber einem sehr leckeren Abendessen
Und die Krönung des Tages ist der abendliche Sternenhimmel ✨
Die Milchstraße mit eigenen Augen zu sehen, das ist schon echt grandios.

Die Nacht ist erholsam und die heutige Etappe soll nicht so anstrengend werden - zumindest denken wir das bis jetzt noch. Von hier aus führt uns der Weg über Cosñinhua und Malata bis zur Oase Sangalle. Dass dazwischen aber auch 300m ⬆️ und 500m ⬇️ liegen, dass wird uns erst im Laufe der Strecke so richtig bewusst 🤷🏻♀️. Doch auch dieser Tag ist immer wieder zum Staunen 😊
Erstmal die 300 Höhenmeter stramm bergauf, das ist total okay für mich und meine Füße. Gut geschafft erreichen wir das erste Dorf und gönnen uns einen kleinen Snack. Die herzlichen Gastgeber belohnen unsere Neugier über die frisch geernteten Früchte und schenken uns ein gesundes „Versucherle“. Die grüne Kaktusfeigen-Frucht schmeckt fast wie eine Kiwi, doch herrlich sauer, saurer als eine Limette und doch soooo lecker 😋 . Sie sei super gesund für den Verdauungstrakt und soll gut Kraft geben 💪🏼 das können wir hier mehr als gut gebrauchen.
Weiter geht’s. Erst durch die Dörfer Cosñinhua und Malata und ab dem Wegkreuz leider wieder nur bergab, 500 steile Höhenmeter 😫
Endlich wieder am Fluss angekommen - Das Ziel ist erreicht 🙏🏼
Mir brennen vom steilen bergab laufen schon wieder die Füße und ich habe so gar keine Lust mehr auf bergab 😣. Morgen werde ich das Problem nicht mehr haben, da geht es NUR bergauf. Heute freue ich mich noch darüber - mal sehen wie ich morgen dazu stehe 🤔
Dann ist es soweit - Tag 3, ganz unten im Canyon. Wir haben einen heiden Respekt vor dem heutigen Aufstieg. Es sind nur 5 km Strecke aber über 1.100 Höhenmeter. Mehr Höhe bei weniger Strecke, heißt einfach noch steiler der Weg 🫣😮💨. Zum Glück ist es bewölkt, das macht es ein ganz kleines bisschen weniger extrem. Und trotzdem, der Aufstieg über viele Geröllsteine und hohe Felsstufen ist außergewöhnlich anstrengend, doch die Aussicht ist erneut grandios.
Es ist eine „traumhafte Hölle“ 🥵😮💨
Geschafft - in doppelter Hinsicht 💪🏼😮💨
Und Überglücklich - auch in doppelter Hinsicht 😃
Fazit der Tage: manchmal beneide ich die, die weniger motiviert sind. Doch dann freue ich mich über das Erlebte, auch wenn es anstrengend ist. Und ich weiß, wo meine Grenzen zu finden sind.
Buen Camino ⛰️
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