Auf der Strecke von Fès nach Chefchaouen vergeht uns endgültig der Appetit und die Lust durch das Landesinnere von Marokko zu reisen. Müll über Müll und Dreck wohin man schaut. Ganze Berghänge gleichen Müllhalden, zumeist Plastikmüll und mancherorts wird alles einfach in einem Erdloch verbrannt. Schlimm.
Dagegen ist die Straße auf der wir fahren ganz passabel, auch wenn sie nur noch teilweise vorhanden ist (das ist ganz besonders dann lustig, wenn der entgegenkommende LKW bei gleichbleibender Geschwindigkeit einfach kurz aufblendet um dir zu signalisieren, besser Platz zu machen 😂)
Die Landschaft selbst ist wieder einmal atemberaubend, abwechslungsreich, ausgefallen und wunderschön.
Chefchaouen ist glücklicherweise ein recht aufgeräumter, beschaulicher und mit seinen vielen blauen Gebäuden und einer zum Himmel offenen Medina, ein sehr angenehmer Ort.
Es gefällt uns gut im kleinen Chefchaouen, es ist sauber und hat eine ruhige, freundliche Atmosphäre. Leider bringt der angekündigte Regen auch Kälte mit und unsere Unterkunft ist zugig und nicht beheizt. Dank dieser beiden Jungs verbringen wir die Nacht aber erstaunlich gut 😌 🙏🏼
Da sich das Wetter weiter verschlechtern soll und noch mehr Kälte zu erwarten ist, entscheiden wir uns, bereits am regnerischen Folgetag, an die wärmere Küste zu fahren. Auf dem Weg dahin übersehe ich doch tatsächlich ein Stopp-Schild. Die Regel ist wie unsere in Deutschland. Anhalten und Schauen. Die hier allgegenwärtige Polizei übersieht das leider nicht und pfeift mich sehr unmissverständlich an den Straßenrand 🫣
Die drei Herren schauen streng und wollen all meine Papiere haben. Mit finsterer Miene zitieren sie mich kurz darauf aus dem Auto. 150 Dirham habe ich mir eingehandelt (ca. 14 €), dafür bekomme ich aber tatsächlich mit einen der Beamten (zum Glück) eine angenehme und lustige Unterhaltung, während die beiden anderen Beamten meinen Strafzettel ausfüllen. Mathias hatte erst ein bisschen Sorge um mich, schnell aber gestaunt über unseren amüsierten Austausch und es vorsichtig aus dem „Augenwinkel“ dokumentiert 😂
Am Meer haben wir uns ein hübsches Hotel in der Stadt Moulay Bousselham ausgesucht. So dachten wir - doch leider ganz weit gefehlt. Die Stadt strotz schon wieder vor Dreck und die Zufahrt zum Hotel lässt erahnen, was uns gleich erwartet.
Das Hotel ist direkt am Wasser und der Blick darauf ist richtig idyllisch.
... wenn da nicht das Zimmer wäre. Diese Bilder ersparen wir euch 🤢
Hier kommen besser nur die schönen Bilder 😊
Das unsaubere Zimmer ekelt uns und wir entscheiden, so schnell wie möglich weiter südlich bis Kenitra zu fahren.
Das ist eine gute Endscheidung. Nach einer entspannten Autobahnfahrt und der Ankunft in einer großen, überraschend sauberen und organisierten Stadt, haben wir den Atlantik erreicht 🌊
Unser Appartement hier ist sauber, schön und Dank Saisonende ist es relativ ruhig. So können wir die letzten Tage bis zum Abflug nach Istanbul gut und erholsam verbringen 🙏🏼 ☀️
Ende gut - alles gut.
Fazit: Ein schönes Land aber nicht meine Welt.
Buen Camino 🗑️🚮♻️🚯
Macht Einen sehr nachdenklich